Der Kunde, ein führender Automobilzulieferer, präsentierte der Entwicklungsabteilung ein umfangreiches Pflichten-/Lastenheft mit einer Vielzahl an Anforderungen für die perfekte Werkzeugkühlung in einem neu errichteten Standort. Dabei stand der Wunsch im Vordergrund, die Kühltechnik außerhalb des Kerngebäudes unterzubringen, um somit auch zukünftig auf wachsenden Platzbedarf oder Standortverlagerungen schnell und kostengünstig reagieren zu können. Nach einer mit Kunden, Planern und Maschinenlieferanten effizient abgestimmten Planungsphase war das Lastenheft innerhalb von nur acht Wochen klar definiert.
Das Ergebnis: ein Container-Kühlsystem mit über 2.100 kW Kompressorkühlmaschinenantriebsleistung für bis zu 80 Hochleistungs-Spritzgussmaschinen.
Maximale Energieeffizienz
Neben einer durchweg sichergestellten Kühlung aller angeschlossenen Maschinen stand das Ziel einer hohen Energieeinsparung ganz oben auf der Wunschliste. Die Ingenieure von Weinreich erreichten dies durch eine geschickte Kombination bewährter Technik mit modernsten Komponenten.
Dazu gehörten u.a. Freikühler, welche bis zu einer Außentemperatur von 15°C die Werkzeugkühlung sehr energiesparend übernehmen. Das notwendige Wasser kann vollständig aus der vorhandenen Regenwasserzisterne entnommen werden. Diese wurde in der Planung vom Bauunternehmen ausreichend dimensioniert, um auch in Trockenperioden einen Verzicht auf teures Frischwasser zu ermöglichen. Allein dies spart ca. 60.000 EUR per anno bei einem Dreischichtbetrieb.
Generell ist eine Wärmerückgewinnung von ca. 700 kW im Dauerbetrieb möglich.
Die nicht unerhebliche Menge an Abwärme aus den Spritzgussmaschinen wird auf eine heizungsfreundliche Vorlauftemperatur von ca. 30°C angepasst und an die zentrale Heizungsanlage des Gebäudes übermittelt. Dies entlastet die Gaszentralheizung des ca. 12.000 m2 großen Gebäudes erheblich.
Redundanz für maximale Sicherheit
Über die Freikühlung hinaus verbaute Weinreich eine leistungsstarke Kompressorkühlanlage, kombiniert mit modernster Steuerungstechnik und Pumpentechnologie. Die doppelt ausgelegten, frequenzgesteuerten und bedarfsgeregelten Pumpen erfüllen schon heute die Energieanforderungen von übermorgen (IE-3) und ermöglichen einen wartungsarmen und sicheren Betrieb.
Die Kompressoreinheit wurde so dimensioniert, dass auch zukünftig weitere Maschinen problemlos in dieses Zentralkühlsystem integrierbar sind. Eine Verdoppelung der Kühlleistung ist durch Nachrüsten weiterer Bauelemente im vorhandenen Container jederzeit möglich – auch im laufenden Betrieb.
Aber auch bei der elektronischen Steuerung wurde an die Zukunft gedacht: neben der vollgrafischen SPS-Steuerung verbaute Weinreich eine elektromechanische Standardregelung zusätzlich, um auch bei Computerausfall oder Softwareproblemen eine manuelle Führung der Anlage zu ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil dieses Container-Kühlsystems besteht darin, dass im Falle eines Stromausfalls ein leistungsstarker Notstromgenerator die Kühlung aller Werkzeuge garantiert und somit Folgeschäden vermieden werden.
Jährliche Wartungsarbeiten können ohne Abschalten der Anlage durchgeführt werden, da alle Kreisläufe und systemrelevanten Bauteile doppelt ausgelegt wurden.
Absolute Investitionssicherheit
Das Motto „20 Jahre Laufzeit ohne nennenswerte Störung“ stand auch bei diesem Weinreich-Projekt im Vordergrund. Weitblick bewiesen die Ingenieure z.B. bei der Wahl der notwendigen Kühlwassertanks: diese Mehrkammertanks sind aus Edelstahl geschweißt und stellen marktübliche geblasene PE-Tanks in den Schatten. Rissbildung, Undichtigkeiten und Alterung werden sicher vermieden.
Die mit Filtern versehenen Plattenwärmetauscher verfügen über einen wartungsfreundlichen Aufbau: mit sehr geringem Arbeitsaufwand sind diese schnell zu tauschen bzw. zu reinigen.
Trend zur Zentralkühlung
„Generell kann man im Markt einen Trend zur Zentralkühlung feststellen“, so Dipl.-Ing. Guido Schulte, Geschäftsführer von Weinreich. „Die Vorteile liegen auf der Hand: geringerer Platzbedarf, eine bessere Energieeffizienz, eine zentrale Steuerung und ein deutlich gesunkener Wartungsaufwand sorgen für eine langfristige Kosteneinsparung im Produktionsprozess.“
Um auf individuelle Kundenwünsche besser reagieren zu können, setzt Weinreich hierbei auf die Containerbauweise.
Nur 48 Stunden bis zum Produktionsstart
Durch die platzsparende Unterbringung in einem wärme- und schallisolierten Doppelcontainer wurde eine Inbetriebnahme innerhalb von nur zwei Tagen ermöglicht. Der hohe Grad an Vormontage reduzierte den Arbeitsaufwand unter widrigen Wetterbedingungen vor Ort auf ein Minimum. Nach dem Absetzen der beiden jeweils 5×6 m großen Container auf die vorbereiteten Fundamente waren nur noch die Verbindung der beiden Module und der Anschluss an das bauseitige Maschinenkühlsystem notwendig.
Kompetenz für höchste Ansprüche
Auch bei diesem Projekt zeigen sich Anwendungsvorteile der gesamten Weinreich Temperiertechnik: hochwertige handwerkliche Qualität, kein Kompromiss bei der Materialauswahl, leichte Bedienbarkeit, schneller Zugriff auf alle enthaltenen Bauteile (zu 100% made in Germany), hohe Langlebigkeit und – wenn notwendig – eine einfache und schnelle Wartung bzw. Reparatur. Der Austausch von Bauteilen kann durch den Haustechniker des Anwenders erfolgen oder wahlweise durch den 24-Stunden-Weinreich-Kundendienst.
Fazit:
Weinreich erfüllte alle Anforderungen des Kunden und dies zu Kosten, die eine vergleichbare dezentrale Kühltechnik in den Schatten stellen. Das extrem hohe Energieeinsparpotential sorgt dafür, dass sich diese Investition schon nach weniger als 5 Jahren amortisiert haben wird – eine zukunftsweisende Lösung, die dem Kunden langfristig Wettbewerbsvorteile sichert.